Samstag, 12. November (Tag 43 im Iran)
Um 6:20 Uhr klingelt der Wecker.
Ich dusche erstmal.
Um 9 Uhr holt Mohamad uns ab.
Da mein Bargeld knapp wird, gibt Stefan mir 20 Dollar.
Marina und ich steigen an der Metro Station aus.
Wir verabschieden uns von Jacob und Stefan.
Jacob ist ein sehr guter Freund von mir geworden. Er hat mir sehr geholfen. Er wird etwa drei Wochen in der Türkei bleiben. Vielleicht sehen wir uns dann in seinem Haus noch mal wieder. Oder wir treffen uns irgendwo auf der Welt. Vielleicht in Indien.
Marina und ich fahren mit der Metro zum Passport office.
Dieses mal steigen wir schon eine Station vorher aus.
Eigentlich ist dieser Weg etwas kürzer. Aber wir verlaufen uns. Ich frage einen Taxifahrer nach dem Weg. Es ist nur ein Kilometer bis zum office. Er bietet an, uns dorthin zu fahren. Es soll 100.000 Rial kosten. Das ist zwar teuer. Aber bevor wir noch weiter rumlaufen, willige ich ein. Allerdings ist es aufgrund der Sprachschwierigkeiten ein Missverständnis. Am Ziel verlangt der Fahrer eine Million Rial. Das ist das Zehnfache! Und für iranische Verhältnisse extrem teuer! Seit langem bin ich mal wieder richtig wütend. Wir wurden wirklich abgezockt. Aber letztendlich sind es nur etwas mehr als 3 €. Um Ärger zu vermeiden, bezahle ich es.
Pünktlich um 10 sind wir beim Passport office. Marina will auch ihr Visum verlängern. Wir gehen aber getrennt rein, um Ärger zu vermeiden.
Wieder stellt der Beamte mir viele Fragen. Dann sagt er, dass ich heute ab 13 Uhr wieder kommen soll. Für mich ist das Schikane. Ich reiße mich aber zusammen, um Ärger zu vermeiden.
Nach den Ereignissen an diesem Morgen bin ich erstmals genervt von diesem Land und seinen vielen Problemen.
Ich rufe Fatma an. Sie hat Zeit. Und holt mich direkt ab. Wir fahren zu ihr nach Hause. Hier werde ich von Fatma und ihrer Mutter zum Essen eingeladen. Es gibt Reis und selbstgebackenes Brot. Fatma macht noch einen Salat. Die Herzlichkeit der normalen Menschen ist ein krasser Gegensatz zur staatlichen Willkür. Dieses Land ist so krass! Ich bin unendlich dankbar, dass ich das alles erleben darf.
Um 13 Uhr bin ich mit Fatma noch mal beim Passport office.
Fatma übersetzt für mich. Sie scherzt mit den Beamten. Jetzt ist alles ganz einfach. Nach kurzer Wartezeit bekomme ich das Visum und meinen Pass. Das Visum wurde um 32 Tage verlängert. Bis zum 15.12. (Die Datumsangabe ist allerdings in Farsi nach dem iranischen Kalender.
Ohne Hilfe meiner iranischen Freunde hätte ich sie nicht entziffern können)
Nachmittags bin ich alleine in der Stadt unterwegs.
Ab 16 Uhr bin ich im Café von Armin. Dort treffe ich mich mit Marina.
Wir fahren dann zusammen zurück.
Die Rückfahrt nach Ali Abad gestaltet sich sehr umständlich. Zuerst fahren wir mit der U-Bahn bis zur Endstation am Flughafen. Von dort bucht Marina und ein snaptaxi. Das ist ein günstiger Taxi Service in Iran. Allerdings ist es nicht möglich mit dem Taxi direkt ins Dorf zu fahren. Jacob hilft uns telefonisch. Er bestellt ein Taxi. Am Stadtrand steigen wir um.
Etwa um 18:45 Uhr kommen wir im Haus von Jacob an.
Ich mache dann für Marina und mich aus den ganzen Resten die wir haben, ein Abendessen.
Später befasse ich mich nochmals mit PayPal. Um 20:20 Uhr klappt die Überweisung endlich.
Ich trinke dann noch meine Zitrone. Und chatte mit Freunden. Außerdem überweise ich Stefan das Geld per PayPal.
Heute schlafe ich schon ab etwa 21:50 Uhr.
Nachts habe ich wieder Zahnschmerzen.
Tarish teilt mir mit, dass es noch ein paar Tage dauern wird, bis er mir die Unterlagen schicken kann.
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